Herzlich willkommen auf der Webseite der Wiener Tierärztlichen Monatsschrift


Wichtige Mitteilung über den Bezug der WTM!

Im Jahr 2022 erscheint die Wiener Tierärztliche Monatsschrift (WTM) nur mehr als Open Access Format. Die Printversion wird eingestellt. Damit wollen wir für Sie die Möglichkeit schaffen, unsere Artikel immer aktuell und überall zur Verfügung zu haben. Zudem möchten auch wir einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Die Umstellungsphase ist leider noch nicht abgeschlossen. Sie finden alle Artikel von 2022 unter folgendem Link: Publisso

Important notice about the subscription of WTM!

Starting in 2022, the Wiener Tierärztliche Monatsschrift (WTM) will only be published in open access format. A print version will no longer be available. We want to create the possibility for you to have our articles always up-to-date and available everywhere. In addition, we would also like to make a contribution to sustainability. Unfortunately, the conversion phase has not yet been completed. You can find all articles from 2022 under the following link: Publisso
 

Nachruf auf Prof. Dr. med. vet. Ludwig Pichler, langjähriges Redaktionsmitglied und Chefredakteur der WTM

Ao. Univ. Prof. Dr. med. vet. Ludwig Pichler wurde am 29. Oktober 1943 in Wien geboren. Bereits als Kind wurde seine Tierliebe sichtbar, kaufte er doch von seinem ersparten Taschengeld einen Hund, um ihn vor dem Einschläfern zu bewahren. Nach Absolvierung der Matura 1961 am Akademischen Gymnasium in Wien begann er, an der Tierärztlichen Hochschule in Wien Veterinärmedizin zu studieren. Bereits beim ersten Betreten der Hochschulgebäude setzte er sich die Lehrbefugnis an seiner Alma Mater zum Ziel. Nach seinem Studienabschluss 1966 begann er als Assistenzarzt am Institut für Virologie zu arbeiten, wo er 1968 zum Thema „Charakterisierung von kleinen RNS-Viren der Katze und Untersuchungen zum Infektionsablauf“ bei seinem Doktorvater O. Univ. Prof. Dr. med. vet. Franz Bürki promovierte. 1972 begann er seine Tätigkeit als Leiter der Abteilung Tierphysiologie des Forschungszentrums Seibersdorf. 1973 wechselte er zum Ernst Boehringer Institut für Arzneimittelforschung der Firma Bender & Co, wo er das kardiovaskuläre Labor der pharmakologischen Abteilung leitete. 15 Jahre lang war er dort in der Gruppe von Ao. Univ. Prof. Dr. med. Walter Kobinger sehr erfolgreich tätig, wobei er sich im Rahmen anwendungsorientierter Grundlagenforschung insbesondere Substanzen zur Behandlung des Herz-Kreislaufsystems widmete. Aus dieser Zeit stammen die bestzitierten Veröffentlichungen von Ludwig Pichler. 1981 erreichte er sein über 20 Jahre verfolgtes Ziel: er habilitierte an der Veterinärmedizinischen Universität Wien für das Fachgebiet „Pharmakologie des Herz- und Kreislaufsystems“. 1988 wurde bei Bender & Co umstrukturiert. Ludwig Pichler wechselte zur Firma Immuno AG und wurde Leiter der Abteilung Pharmakologie und Toxikologie. 1989 wurde ihm vom Bundespräsidenten der Republik Österreich der Berufstitel „Außerordentlicher Universitätsprofessor“ verliehen. Bei der Immuno AG, die 1996 von der Baxter AG übernommen wurde, erweiterte sich seine Rolle als Forscher hin zum Gutachter für Arzneimittel. 2003 wechselte Ludwig Pichler zur letzten Station seines Berufslebens: er wurde Leiter des Bereichs Pharmakologie und Toxikologie der Firma Octapharma, von wo er 2008 in Pension ging. 2018 wurde Ludwig Pichler an der Veterinärmedizinischen Universität Wien das goldene Doktoratsdiplom verliehen. Diese Auszeichnung erfüllte ihn, der sich so sehr mit seiner Alma Mater verbunden fühlte, mit größter Freude.

Ludwig Pichler arbeitete über zwei Jahrzehnte lang als ehrenamtliches Mitglied in der Redaktion der Wiener Tierärztlichen Monatsschrift (WTM) tatkräftig mit, davon 4 Jahre als Chefredakteur und 8 Jahre als stellvertretender Chefredakteur. Sein Einsatz für die WTM zeichnete sich durch höchste Korrektheit bei der Abwicklung der Begutachtungsverfahren von eingereichten Manuskripten und durch große Genauigkeit bei der Finalisierung der Publikationen aus.

Ludwig Pichler verstarb am 5. Dezember 2022 in Wien. Die Redaktion der Wiener Tierärztlichen Monatsschrift behält Ludwig Pichler als Redaktionsmitglied und Chefredakteur mit großem Pflichtbewusstsein und hohen Ansprüchen an das Niveau seiner Arbeit in ehrender und bleibender Erinnerung. Seiner Ehegattin, Jahrgangskollegin an der Tierärztlichen Hochschule Wien, die er 1967 geheiratet hatte, und seinen drei verheirateten Kindern sowie acht Enkelkindern gilt unser aufrichtiges Mitgefühl.

 

Arbeit des Jahres 2022

Als „Beitrag des Jahres 2022“ wurde von der WTM Redaktion der Artikel „Qualitätssicherung bei der Behandlung von Klauen- und Zehenerkrankungen des Rindes – Vorstellung von Standardvorgehensweisen zur Erzielung besserer Therapieerfolge und zur Reduktion des Antibiotikaeinsatzes." (Wien Tierärztl Monat – Vet Med Austria. 2022;109:Doc8. DOI:10.5680/wtm000008) der Autor:innen J. Kofler und B. Altenbrunner-Martinek gewählt.

In der Arbeit werden evidenzbasierte Therapiemöglichkeiten definierter Klauen- und Zehenerkrankungen des Rindes vorgestellt. Es erfolgte die Einteilung definierter Erkrankungen in verschiedene Klassen, abhängig von Schweregrad und der Infektion tiefer Stützstrukturen. Diesen Diagnose-Klassen werden entsprechende standardisierte und evidenzbasierte Vorgehensweisen (Standard-Arbeitsanweisungen - SOPs) für deren Behandlung zugeordnet und in bebilderten Flussdiagrammen leicht nachvollziehbar dargestellt. Die adäquate Behandlung von Klauenerkrankungen führt zu einer raschen Verbesserung des Tierwohls und kann zu einer Verringerung des Antibiotikaeinsatzes in der Rindermedizin beitragen.

Die Redaktion gratuliert den PreisträgerInnen ganz herzlich!
Die Wiener Tierärztliche Monatsschrift – Veterinary Medicine Austria ist das Organ der Österreichischen Gesellschaft der Tierärztinnen und Tierärzte. Die WTM veröffentlicht Manuskripte, die veterinärmedizinische Fragestellungen (Grundlagenforschung oder klinisch angewandte Forschung) sowie allgemeinmedizinische oder lebensmittelhygienische Fragestellungen mit veterinärmedizinischem Bezug behandeln. Eingereichte Manuskripte werden einem unabhängigen, anonymen Peer Review Verfahren unterzogen.
Der aktuelle Journal Impact Factor (2020; Clarivate) beträgt 0,348.


Mit dem Jahr 2013 verlegte die WTM ihren 100. Jahrgang
(Supplement "100. Jahrgang Wiener Tierärztliche Monatsschrift").

 

Historisches

Im Jahr 1914 wurde die WTM ins Leben gerufen, um Österreich ein wissenschaftliches Fachblatt in dem Bereich der Veterinärmedizin zu geben. Sie ist damit das drittälteste deutschsprachige Veterinärjournal. 1929 wurde die WTM ein amtliches Organ des Reichsvereins der Tierärzte und der Gesellschaft der Tierärzte in Wien und der Wiener Gesellschaft für Mikrobiologen. 1943-1946 forderte der Kriegseinsatz Einschränkungen im wissenschaftlichen Zeitschriftenwesen, was zu einer Vereinigung der „Wiener Tierärztlichen Monatsschrift“ und der „Berliner und Münchner Tierärztlichen Wochenschrift“ führte. Die Ausgaben von 1914 bis 1944 sind nun auch auf der Seite der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) digital einsehbar unter http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wtm. Seit 1946 erscheint die WTM wieder als Organ der Österreichischen Tierärzteschaft und der Österreichischen Gesellschaft der Tierärztinnen und Tierärzte.
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