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Arbeit des Jahres 2024

Als „Beitrag des Jahres 2024" wurde von der WTM-Redaktion der Artikel „Joseph Seifert, k.k. Hoftierarzt, der vergessene Pionier der Veterinäranästhesie in Wien“ (Wien Tierarztl Monat - Vet Med Austria 111, Doc3; DOI: 10.5680/wtm000030) des Autors Yves Moens gewählt. Die Verleihung erfolgte zu Beginn und gleichsam als Auftakt zu der ÖGT-Veranstaltung „Tag der integrativen Methoden 2025: Stress bei Tieren – erfolgreiche integrativmedizinische Ansätze “ am 22.5.2025  an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. LINK ZUM DOWNLOAD DES ARTIKELS


Bild: Verleihung des Preises im Rahmen des Tages der integrativen Methoden am 22. Mai 2025 an der Vetmeduni
v.l.n.r.: Der Preisträger Yves Moens, Peter Paulsen (ÖGT Redaktion), Detlef Bibl (ÖGT Präsident)
   Bild: ÖGT Anna Navarro

In dieser umfassenden Originalarbeit wird ein heute weitgehend vergessener Pionier der Veterinäranästhesie vorgestellt.

Joseph Seifert absolvierte bis 1830 in Wien eine veterinär- und eine humanmedizinische Ausbildung. Im Jahr 1835 wurde er als k.k. Hoftierarzt angestellt und betreute unter anderem die Pferde in den k.k. Hofstallungen. Nach Ende 1846 eingelangten Berichten zur Anwendung von Äther zur Inhalationsanästhesie beim Menschen wendete J. Seifert schon ab Mitte Januar 1847, und damit vielleicht als erster Tierarzt in Europa, die Inhalationsanästhesie mit Äther (und später Chloroform) bei Tieren an. Er veranstaltete auch öffentliche Vorführungen von diversen mit Äther durchgeführten Operationen bei Nutz- und Haustieren und etablierte die Äthernarkose bei in den Hofstallungen durchgeführten Eingriffen an Pferden. Neben den klinischen Effekten der Ätheranästhesie untersuchte er auch Blut, Milch und Fleisch auf Äther-Rückstände. J. Seifert veröffentlichte seine Erkenntnisse in humanmedizinischen Zeitschriften in Österreich. Seine Ansicht, dass Tiere bei der Operation schmerzfrei sein müssen, setzte sich erst allmählich durch. Sein früher Tod im Jahr 1854 mag mit erklären, warum in der veterinärmedizinischen Fachliteratur diese Pionierleistungen bisher nur selten erwähnt wurden. Univ.-Prof. Dr. Yves Moens hat nun verdienstvollerweise die Bedeutung der Arbeit dieses frühen Fachkollegen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Redaktion gratuliert den Preisträgerinnen sehr herzlich!

Joseph Seifert , k.k. Hoftierarzt
(Steinamanger/ Szombathely
1798 – Wien 1854) 

 

Mit dem Jahr 2013 verlegte die WTM ihren 100. Jahrgang

(Supplement "100. Jahrgang Wiener Tierärztliche Monatsschrift").

 

Historisches

Im Jahr 1914 wurde die WTM ins Leben gerufen, um Österreich ein wissenschaftliches Fachblatt in dem Bereich der Veterinärmedizin zu geben. Sie ist damit das drittälteste deutschsprachige Veterinärjournal. 1929 wurde die WTM ein amtliches Organ des Reichsvereins der Tierärzte und der Gesellschaft der Tierärzte in Wien und der Wiener Gesellschaft für Mikrobiologen. 1943-1946 forderte der Kriegseinsatz Einschränkungen im wissenschaftlichen Zeitschriftenwesen, was zu einer Vereinigung der „Wiener Tierärztlichen Monatsschrift“ und der „Berliner und Münchner Tierärztlichen Wochenschrift“ führte. Die Ausgaben von 1914 bis 1944 sind nun auch auf der Seite der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) digital einsehbar unter http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wtm. Seit 1946 erscheint die WTM wieder als Organ der Österreichischen Tierärzteschaft und der Österreichischen Gesellschaft der Tierärztinnen und Tierärzte.
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